Ein Wunschgebet, das die wesentlichen spirituellen Kernunterweisungen beinhaltet
S.H. Dudjom Rinpoche
1
Einzige, unfehlbare und immer präsente Zuflucht, Beschützer des Mandalas,
Kostbarer Wurzellama von so großer Güte,
Halte mich mit deinem machtvollen Mitgefühl,
Wenn ich die Freiheiten und Möglichkeiten meines menschlichen Lebens vergeude,
Dieses Leben verbringend, ohne an den Tod zu denken.
2
Dieses Menschenleben, so kurz und augenblicklich schwindend wie ein Traum,
Wird es glücklich verbracht, so ist es gut, unglücklich verbracht, so ist es gut.
Deshalb, mich nicht so viel um Freud und Leid sorgend,
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
3
Dieses menschliche Leben ist wie eine Kerze flackernd im Wind.
Ist es kurz, so ist es gut, ist es lang, so ist es gut.
Deshalb, nicht die Fixierung auf das Ich verstärkend,
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
4
Dieses intellektuelle Analysieren, welch ein trügerischer Trick,
Wenn es gebraucht wird, so ist es gut, wird es nicht gebraucht, so ist es gut.
Deshalb, die Last der acht weltlichen Sorgen fallen lassend wie Bündel von Heu,
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
5
Diese Kreise unserer Bekannten, wie ein Vogelschwarm im Baum,
Sind sie da, so ist es gut, ohne sie, ist es auch gut.
Deshalb, mich nicht von anderen an der Nase herumführen lassend,
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
6
Dieser illusionsgleiche Körper ist wie ein hundertjähriges Haus.
Ist er lebendig, so ist es gut, bricht er zusammen, so ist es gut.
Nicht gebunden von dem Streben nach Dingen wie Essen, Kleidung, Medizin,
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
7
Dieses Dharma-Gebahren ist wie ein Beschäftigungsspiel für Kinder.
Wird es wahrgenommen, so ist es gut, nicht wahrgenommen, so ist es gut.
Deshalb, meinen Kopf nicht durch nutzlose Geschäftigkeiten verwirrend,
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
8
Diese Götter und Dämonen sind wie Spiegel-Reflektionen.
Sind sie hilfreich, so ist es gut, tun sie schaden, so ist es gut.
Eigene Halluzinationen nicht als Feinde zu betrachten,
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
9
Diese Gespräche sind so täuschend, spurlos wie ein Echohall.
Sind sie schmeichelnd-angenehm, so ist es gut, sind verletzend, so ist es gut.
Deshalb, in Präsenz der drei Juwelen und auch meines eigenen Geistes,
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
10
Was wenig Nutzen hat in Zeiten der Not wie das Geweih des Hirsches,
Weiß man es, so ist es gut, weiß man es nicht, so ist es gut.
Deshalb, mich nicht in völligem Vertrauen allein auf Wissenschaften verlassend,
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
11
Diese monastischen Besitze, wie machtvolle, starke Gifte können sie sein.
Hat man sie, so ist es gut, hat man sie nicht, so ist es gut.
Das Menschenleben nicht mit unheilsamem Tun verbringend,
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
12
Diese Erscheinungsform von Größe, wie Hundekot gewickelt in Brokat,
Hat man sie erlangt, so ist es gut, wenn nicht, so ist es gut.
Deshalb, die fauligen Substanzen in meinem Kopf riechend,
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
13
Diese Verwandten und Bekannten, wie die Besucher auf einem Markt,
Sind sie liebevoll und freundlich, so ist es gut, sind sie mir feindlich gesinnt, so ist es gut.
Deshalb, die Fesseln leidenschaftlicher Anhaftung tief im Herzen durchtrennend,
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
14
Diese materiellen Güter sind wie Juwelen, gefunden in einem Traum.
Wenn du sie hast, so es gut, hast du sie nicht, so ist es gut.
Deshalb, andere nicht durch schmeichelndes Zustimmen täuschend,
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
15
Dieser hohe Rang ist wie eine Vogelstange, plaziert hoch oben im Baum.
Ist es ein hoher Rang, so ist es gut, ist es ein niederer, so ist es gut.
Deshalb, nicht danach zu streben, was nur die Quelle von Sorgen für mich ist,
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
16
Diese destruktiven Aktionen schwarzer Magie sind wie eine Waffe.
Sind sie geschehen, so ist es gut, nicht geschehen, so ist es gut.
Deshalb, nicht die Klinge erwerbend, die meine eigene Lebenskraft durchtrennt,
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
17
Diese Rezitationen, wie die sechs Silben eines Papageis,
Werden sie rezitiert, so ist es gut, wenn nicht, so ist es gut.
Deshalb, ohne die Vielzahl der Praktiken zu addieren,
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
18
Wohlklingende Dharma Lektionen, wie ein Wasserfall am Berg,
Sind sie gelehrt, so ist es gut, sind sie es nicht, so ist es gut.
Deshalb, gelehrte hohle Worte nicht als Dharma zu betrachten,
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
19
Der Verstand, schnell im Analysieren wie der Rüssel eines Schweins,
Ist er scharf, so ist es gut, ist er stumpf, so ist es gut.
Deshalb, sich nicht sinnlos durch Splitter von Hass und Begierden provozieren lassend,
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
20
Die Erfahrungen des Yogi, wie ein Graben voll Wasser zur Sommerszeit,
Wird er breiter, so ist es gut, wird er schmaler, so ist es gut.
Deshalb, nicht wie ein Kind den Regenbögen nachjagend,
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
21
Diese reinen Visionen sind wie Regen, der auf die Bergspitzen fällt.
Erscheinen sie, so ist es gut, wenn nicht, so ist es gut.
Deshalb, die Erfahrung täuschender Illusionen nicht für wirklich haltend,
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
22
Diese Freiheiten und Möglichkeiten sind wie ein Wunsch erfüllendes Juwel.
Habe ich sie nicht erlangt, gibt es keine Chance, den authentischen Dharma zu praktizieren.
Sie nun in Händen haltend, werde ich darauf achten, sie nicht zu vergeuden.
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
23
Auf dem Weg zur Befreiung ist der glorreiche Guru mein Licht.
Wenn ich ihm nicht begegne, gibt es keine Chance, die wahre Natur zu erkennen.
Wissend, wohin ich zu gehen habe, nicht von einer Klippe springend,
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
24
Die authentischen Lehren des Buddha sind wie eine Medizin, die Krankheiten heilt,
Wenn ich sie nicht studiert habe, weiß ich nicht was zu tun und was zu lassen ist.
Deshalb, wenn ich weiß, was nützlich ist und was schadet, nicht starke Gifte einnehmend,
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
25
Dieser Wechsel von Freude und Leid ist wie die Folge von Sommer und Winter.
Wenn ich das nicht erkenne, gibt es keine Chance, dass Abkehr von Samsara, die definitive spirituelle Reife, entsteht,
Sondern mit Sicherheit nur weiteres Kreisen in Samsara und Leiden für mich.
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
26
Dieses Samsara, wie ein Stein versunken im tiefen Wasser,
Wenn ich es jetzt nicht aufgebe, kann ich auch später nicht befreit werden.
Am Rettungsseil des Mitgefühls der drei Juwelen hängend und mich festhaltend,
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
27
Diese Qualitäten und Eigenschaften von Befreiung sind wie eine Insel voller Juwelen.
Wenn ich sie nicht kenne, kann ich auch nicht Fleiß und freudige Anstrengung entwickeln.
Deshalb, des verborgenen Nutzens, den die Buddhas bringen, immer gewahr seiend,
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
28
Diese Biografien der großen Meister sind wie ein Amrita-Elixier.
Sind sie mir unbekannt, wird Vertrauen und Überzeugung auch nicht entstehen.
Wissend um Niederlagen und Siege, mir nicht selbst noch Leiden erschaffend,
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
29
Dieser Geist von Bodhicitta ist wie ein fruchtbares Stück Land.
Wenn er nicht entsteht, gibt es keinen Weg, Buddhaschaft zu erlangen.
Nicht in Gleichgültigkeit zu verfallen gegenüber diesem großen Ziel,
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
30
Dieser eigene Geist ist so verrückt und närrisch wie ein Affe.
Wird er nicht kontrolliert und geschützt, gibt es keine Chance, von störenden Emotionen frei zukommen.
Irrsinnigkeiten nicht nachzuahmen, so wie es einem gerade gefällt,
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
31
Diese Ego-Fixierung ist wie ein inhärenter Schatten.
Gebe ich sie nicht auf, gibt es keine Chance, die Ebene von Glückseligkeit zu erreichen.
Deshalb wissend, wer mein Feind ist, und ihm nicht wie einem Freund vertrauend,
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
32
Diese fünf Gifte sind wie die Glut unter der Asche.
Wenn ich sie nicht überwinde, kann ich nicht in der eigentlichen Natur des Geistes verweilen.
Nicht giftige Schlangen in meinem Inneren züchtend,
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
33
Dieser eigene Geiststrom ist so hart wie das Leder eines Buttersacks.
Wenn ich ihn nicht trainiere, wird mein Geist sich nie mit dem Dharma vermischen.
Ohne diesem Geist, diesem Kind mit den schlechten Gewohnheiten, das ich selbst geboren habe, nachzugeben,
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
34
Diese eingefahrenen negativen Gewohnheitsmuster sind wie der Verlauf eines Flusses.
Werden sie nicht durchschnitten, werde ich nicht frei vom Verhalten, das im Widerspruch zum Dharma steht.
Deshalb, nicht noch Waffen in die Hände meiner Feinde liefernd,
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
35
Diese Ablenkungen und Zerstreuungen sind wie ein unendliches Wellenspiel.
Wenn ich sie nicht aufgebe, gibt es keine Chance Stabilität zu erlangen.
Deshalb, in der Lage zu entscheiden, nicht Samsara zu praktizieren,
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
36
Dieser Segen des Gurus ist wie die Wärme für Wasser und Erde.
Wenn ich ihn nicht erhalte, gibt es keinen Weg, die wahre Natur meines eigenen Geistes zu erkennen.
Da ich nun den kurzen Pfad erreicht habe, nicht in der Weite in Kreisen gehend,
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
37
Diese abgeschiedenen Orte sind wie ein Tal voller Heilpflanzen im Sommer.
Wenn ich dort nicht verweile, gibt es keine Chance, dass gute Qualitäten und Fähigkeiten sich entwickeln.
Mich in den Bergen aufhaltend, nicht in dunklen Städten umherlaufend,
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
38
Dieses Begehren nach Behaglichkeiten und Genuss, wie ein Geist geplagt von Armut und Bedürftigkeit,
Solange ich davon nicht frei bin, kommen die frustrierend-schmerzvollen
Anstrengungen, etwas erreichen zu wollen, nicht zum Halt.
Nicht den Hungergeistern wie den Göttern opfernd,
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
39
Dieses Vergegenwärtigen und Wachsamsein ist wie der Schlüssel zu einer Festung.
Nimmst du das nicht zu deiner Stütze, kommt die Serie von Täuschung und Verwirrung nicht zum Halt.
Deshalb, wenn der Dieb kommt, den Riegel nicht unverschlossen lassend,
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
40
Diese fundamentale Seinsweise ist wie der unveränderliche Raum.
Habe ich das nicht erkannt, wird das Fundament der Sicht nicht gesetzt.
Deshalb, mich nicht selbst in Eisenketten legend,
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
41
Dieses Rigpa, dieses Gewahrsein, ist so makellos wie ein Kristall.
Werde ich dessen nicht gewahr, werden Anstrengung und Haften an Meditation nicht verschwinden.
Deshalb, mich in Gesellschaft dieses unzertrennlichen Gefährten befindend, werde ich
nicht nach einem anderen schauen.
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
42
Das Antlitz meines gewöhnlichen Geistes ist wie ein alter, bekannter Freund,
Erkenne ich es nicht, sind alle meine Handlungen täuschend und trügerisch.
Anstatt mit geschlossenen Augen, mit meinen Händen herumfuchtelnd,
Möge ich mit Hingabe und Ausdauer die authentischen Lehren praktizieren.
43
Kurz gesagt, wenn ich nicht die Sorgen und Angelegenheiten dieses Lebens loslasse,
Gibt es keine Möglichkeit, Dharma zum Nutzen des nächsten Lebens zu praktizieren.
Den Rat beherzigend, mir selbst gegenüber die größte Güte zu erweisen und das Beste anzutun,
Mögen alle Aktivitäten zu authentischem Dharma werden.
44
Dem Guru gegenüber Zweifel zu haben, obwohl seine Worte Buddhas authentische Lehren sind,
Von den Gottheiten enttäuscht zu sein, wenn schlechtes Karma als bedrohliche Situationen heranreift,
Die Sadhana und andere Praktiken zu unterbrechen, wenn behindernde, widrige Umstände auftreten,
Mögen zum Zeitpunkt, wenn die Siddhis erlangt werden, keine Hindernisse und Leiden entstehen.
45
All dies viele Tun und Machen ist so sinnlos, wie in der Wüste umherzulaufen.
All die vielen Anstrengungen und Mühen verhärten nur mein Wesen, meine Natur.
All dies viele Denken und Abwägen schafft nur noch mehr Verwirrung.
Was gewöhnliche Wesen für Dharma halten, schafft nur Ursachen für weitere Fesseln.
46
All die vielen Dinge, die es zu tun gibt, führen zu keinem einzigen Resultat.
All die vielen Gedanken, führen nicht zu einem einzigen Ziel.
All das Ansammeln der vielen Dinge die wir brauchen, kommt nie zu einem Ende.
Indem ich alle Aktivitäten loslasse, möge ich in der Lage sein, den Anweisungen gemäß zu meditieren.
47
Kommst du zu dem Entschluss: “Jetzt gilt es zu handeln”- stütze dich auf die Präsenz der Lehren Buddhas!
Hast du die Absicht zu Handeln: “Jetzt tu ich es” – vermische deinen Geist mit dem Dharma!
Willst du wirklich praktizieren, schau dir die Biografien der Befreiungswege spiritueller Meister an!
Ihr, mit den schlechten Gewohnheiten, was bleibt Euch denn anderes übrig?
48
Eine bescheidene Position einnehmen, reich an dem Schatz der Zufriedenheit,
frei von den Fesseln der acht weltlichen Belange und Sorgen, mit
innerer Stärke und Entschlossenheit im Geist und Herzen praktizierend,
den Segen des Gurus empfangend – Realisation, weit wie der Raum!
Mögen wir den Segen erhalten, Kuntu Zangpos königliche Erben zu sein.
Nachdem ich die Bedeutung der Belehrungen der diamantgleichen
Vajraworte der mündlichen Anweisungen früherer Meister zusammen getragen
habe, habe ich sie niedergeschrieben als mein eigenes Gebet.
Jigdral Yeshe Dorje
Zu dieser Übersetzung
Als ich gebeten wurde, eine Übersetzung der schon existierenden englischen Version von Terry Clifford ins Deutsche vorzunehmen, stellte ich bald fest, dass mir viele Passagen in der englischen Version nicht so verständlich waren.
So habe ich mich entschlossen, eine Übersetzung aus dem Tibetischen vorzunehmen.
Dieses Vorhaben hat sich dann im Verlauf der Arbeit als viel umfangreicher erwiesen, als ich es am Anfang vermutet hatte.
Es war eine wundervolle und auch mit Hindernissen verbundene Arbeit.
Im Laufe der Arbeit wurde mir bewusst, dass es ein recht gewagtes Unternehmen ist, eine solche Übersetzung ohne die Führung und Anleitung eines Lehrers zu machen. Und ich war nahe daran, die Arbeit dazu erst einmal niederzulegen.
Aber Anne hatte mich gebeten, das Ergebnis, selbst wenn es eine Fassung ist, die noch nicht ihre endgültige Form erlangt hat, zum Druck zu geben.
Gern hätte ich noch einige Wochen an der Übersetzung gearbeitet, bevor sie gedruckt wird.
Ich bin mir bewusst, dass die jetzt vorliegende erste Fassung der deutschen Übersetzung nicht im Mindesten die Tiefgründigkeit und Schönheit des tibetischen Textes erreicht. Und ich kann nur hoffen, dass irgendwann die Möglichkeit besteht, zu diesem so tiefgründigen und segensreichen Gebet Belehrungen und Erläuterungen von einem befähigten Lehrer zu erhalten, so dass an der Übersetzung weitergearbeitet werden kann.
Ich bitte Euch als Leser also, alle Unzulänglichkeiten zu entschuldigen und möchte zum Ausdruck bringen, dass alle eventuellen Fehler der Übersetzung ausschließlich in meiner Verantwortung liegen.
Ich wünsche Euch allen viel Segen und Inspiration beim Lesen dieses Gedichts.
Möge die in den Versen enthaltene Weisheit zu unserer persönlichen Erfahrung werden!
Im Prozess der Arbeit habe ich zu vielen Passagen wertvolle Hinweise und Hilfe bekommen. Danken möchte ich vor allem Tulku Thondup, der mir im besonderen bei der Übersetzung von 4 Versen mit Erläuterungen und Vorschlägen auf wesentliche Weise geholfen hat. Des weiteren gilt mein Dank Jane Pathan Friedewald, die durch ihre langjährige Praxis und Erfahrung in tibetischer Übersetzungsarbeit in der Lage war, mir bei vielen Passagen wichtige und wertvolle Korrekturen und Hinweise zu geben.
Danken möchte ich auch Anne Wanitschek, die bei der Überarbeitung der deutschen Fassung mit intuitivem Gespür viele Zusammenhänge in eine verständlichere und bessere Form gebracht hat und ebenso Anne Gäbler, die durch ihr Korrekturlesen auf sensible Weise Bedeutungen des Textes an vielen Stellen deutlicher machte. Eine große Hilfe war natürlich auch die bereits vorliegende englische Übersetzung von Terry Clifford, die ich immer wieder heranzog.
Birgit Khoury